Farb- und Strukturunterschiede sowie mögliche holzartentypische Merkmale

Kein Baum ist wie der andere. Die Lebensgeschichte eines Baumes ist geprägt durch charakteristische Wachstumsmerkmale, Jahresringe, Splintholz, Stauchungen und die spezielle Maserung. Sie machen aus jedem Möbelstück ein Unikat, einmalig und unverwechselbar. Sie sind so einzigartig wie wir Menschen. Unterschiedliche Klimaverhältnisse, Temperatur, Licht und Luftfeuchtigkeit beeinflussen nicht nur das Holz, sondern auch uns Menschen.

Hölzer und Furniere aus verschiedenen Stämmen unterscheiden sich grundsätzlich. Deshalb kann es keine absolute Farb- und Strukturgleichheit zwischen Front zu Korpus, quer- zu längslaufender Front sowie einem Holzmuster, der Ausstellung in unserem Einrichtungshaus und dem fertigen Möbel geben. Sollte ein Möbel später durch eine Bauteil ergänzt werden, kommt es zu naturbedingten Farbunterschieden, die sich mit der Zeit annähernd angleichen können.

Farbunterschiede sind ein Wesensmerkmal und ein unverwechselbares Echtheitszeichen von Naturholzmöbeln.

Buche

Buche mit Spiegel und Einschluss
Spiegel und Einschluss

Buche

Buche mit Einschluss und Punktästen
Einschluss und Punktäste

Buche

Buche mit Verwirbelungen
Verwirbelungen

Buche

Buche mit Ast
Ast

Kernbuche

Kernbuche mit Ast und Verwirbelungen
Äste und Verwirbelungen

Kernbuche

Kernbuche
Kerneinläufe

Kernbuche

Kernbuche mit Spiegel
Spiegel

Eiche

Eiche mit Ast
Astnest

Eiche

Eiche mit Spiegel
Spiegel

Eiche

Eiche mit einem Punktast
Ast und Punktast

Wild-Sortierung (EI +NB)

Astausfüllung
dunkle Kittstellen bis ca. 20cm

Eiche Venedig

Eiche Venedig
Fraßgänge von Muscheln

Erle

Erle mit Ast und Einschluss
Ast und Einschluss

Erle

Erle mit Markstrahlen
Markstrahlen

Kirschbaum

Kirschbaum mit Einschlüsse
Einschlüsse (Gump)

Kirschbaum

Kirschbaum mit grünem Einlauf
grüner Einlauf

Nussbaum

Nussbaum mit Splint
Splint

Nussbaum

Nussbaum mit Verwachsungen
Verwachsungen

echt.zeit Tisch

Eiche
Eiche urig gebürstet (auch in Weißöl erhältlich)

echt.zeit Tisch

Nussbaum
Nussbaum urig gebürstet

Allgemeine Hinweise Naturholz

Sie interessieren sich für ein Produkt aus natürlichen Materialien oder haben sich bereits dafür entschieden – die beste Wahl für Sie und für die Umwelt. Damit Sie lange Freude daran haben, finden Sie hier einige nützliche Informationen über Materialeigenschaften und Pflege.

ALLGEMEINE HINWEISE

Alles hält länger, wenn man es richtig behandelt. Achten Sie daher auf ein paar Dinge, die Ihrem Möbel gut tun werden.

Aufstellen

Möbel aus Holz sollten sorgfältig aufgebaut und genau justiert werden, damit sich nichts verzieht. Besonders bei Möbeln mit Auszügen oder Schiebeelementen ist das wichtig.

Lassen Sie diese Arbeiten am besten vom Fachmann vornehmen, unsachgemäßer Aufbau kann später evtl. zu Schäden führen. Stellen Sie Möbel aus Holz nicht direkt in pralles Sonnenlicht. Die Oberfläche kann sich aufgrund des Lichteinflusses verändern und es kann zu partiellen Verfärbungen kommen.

Raumklima

Stellen Sie Möbel aus Holz nicht direkt vor Heizkörper. Holz ist ein lebendiges Material, auch nach dem Einschlagen und der Verarbeitung als Möbelstück. Es nimmt, wenn es nur geölt oder gewachst wird, Feuchtigkeit auf und kann diese auch wieder an die Raumluft abgeben. Damit sind Holzmöbel ein wertvolles Klimaregulativ in Innenräumen. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass Holzmöbel auf die Luftfeuchtigkeit reagieren, in dem sie sich etwas ausdehnen
oder zusammenziehen. Bei sehr trockener Luft können Holzmöbel sogar reißen. Diese Risse können sich bei steigender Luftfeuchtigkeit gegebenenfalls wieder schließen. Achten Sie daher auf eine gleichbleibende Luftfeuchtigkeit im Raum.
Empfehlenswert sind eine Raumtemperatur von 18 – 23 Grad und eine relative Luftfeuchtigkeit von 45 – 60% (zum Teil werden auch höhere Werte diskutiert). Das sind übrigens auch die Werte, bei denen sich der Mensch am wohlsten in seiner Umgebung fühlt. Sie können sie über regelmäßiges und kurzes, sogenanntes „Stoßlüften“ erreichen. Von Zeit zu Zeit sollten Sie z.B. Schranktüren und Bettverbindungen selbst oder vom Fachmann nachjustieren lassen.

Pflege

Gehen Sie nie mit scharfen Reinigern an geölte oder gewachste Holzoberflächen. Dadurch kann die Oberflächenbehandlung beschädigt werden. Ihr Holzmöbel ist dann an diesen Stellen ungeschützt Licht, Schmutz und Feuchtigkeitseinflüssen ausgesetzt. In den allermeisten Fällen reicht Abwischen mit einem ganz leicht angefeuchteten weichen Lappen. Benutzen Sie dafür keine Microfasertücher, sie könnten die Oberfläche aufrauen und beschädigen.

NACHHALTIGER WERKSTOFF HOLZ

Möbel aus Holz sind ein hervorragender Beitrag zum Umweltschutz. Bäume benötigen CO2 um wachsen zu können. Sie entnehmen der Luft das klimaschädigende Gas und dienen damit als „grüne Lunge“ unseres Planeten. Wird Holz verbrannt oder verrottet es, so setzt es nur diese Menge CO2 wieder frei. Holz ist also im Grunde ein klimaneutraler Werkstoff. Entscheidend für eine gute Klimabilanz ist, dass das Holz nicht aus Raubbau stammt, bei der Verarbeitung sparsam mit Energie umgegangen wird und Holz und Möbel möglichst kurze Transportwege zurücklegen.

Massivholz

Massivholz, auch Vollholz genannt, ist eine per DIN Norm festgelegte Bezeichnung. Nur Möbelstücke, die in sämtlichen Teilen außer Rückwand und Schubladenböden aus massivem Holz hergestellt und nicht furniert sind, dürfen sich so nennen. Ein Schrank in „Eiche massiv“ ist daher etwas sehr hochwertiges. Er besteht durchgehend aus Eichenholz, außer evtl. den oben genannten Ausnahmen Schubladenböden und Rückwand. Dabei können die Holzplatten aus dem gewachsenen Holz stammen oder aus miteinander verleimten Lamellen und Stäben. Beides ist Massivholz. „Echtholz“ hingegen kann auch eine furnierte Platte sein. Der Begriff „Naturholz“ ist nicht normiert.

Holzwerkstoffe

Kein Massivholz, sondern Holzwerkstoffe sind Tischlerplatte und Sperrholz. Tischlerplatte wird häufig aus Konstruktionsgründen verwendet, denn sie ist leicht und formstabil. Sie besteht im Kern aus einer Platte von verleimten
Holzstäben (z.B. aus Fichte oder Kiefer), die oben und unten je eine dünne Deckschicht erhält. Für Rückwände und im Innenleben von Polstermöbeln z.B. benutzt man häufig Sperrholz. Sperrholz besteht aus drei oder mehr kreuzweise
verleimten Holzschichten und bricht nur schwer. Sperrholz und Tischlerplatte werden oft mit edleren Hölzern furniert. Furnierte Hölzer müssen gekennzeichnet werden, z.B. als „Eiche Furnier“.

Holzarten für den Möbelbau

Auf der Erde gibt es ca. 40.000 bekannte Baumarten, von denen jedoch nur ein Bruchteil in den Holzhandel gelangt. Die folgenden Holzarten werden in Europa bevorzugt für hochwertige Möbel verwendet. Die lebhafte europäische Erle mit ihrer sanften rötlich-braunen Farbe ist feinporig und wenig hart. Europäische Buche ist in den äußeren Schichten sehr ebenmäßig gemasert. Das harte Holz hat einen leicht rötlichen Farbton, der durch das Dämpfen des Holzes kräftiger
wird. Das ausdrucksstarke, rote Kirschbaumholz ist feinporig und mittelhart, ebenso das dunkelbraune etwas härtere Nussbaumholz. Je nach Herkunft aus Europa oder Nordamerika ist die Färbung von Kirsche und Nussbaum etwas heller und kühler oder dunkler und wärmer. Die kraftvoll gemaserte Eiche wirkt im modernen Möbelbau längst nicht mehr rustikal. Das grobporige, mittelharte Holz gibt es stattdessen von weiß geölt bis mittelbraun. Aus dem wild geflammten, dunkleren Kern von Buche, Kirsche, Nussbaum und Eiche, den nur ältere Bäume aufweisen, wird ein ganz besonders individuelles Möbelholz mit viel Charakter gewonnen. Es nennt sich Wild- oder auch Kernholz.

Material und Eigenschaften von Massivholz

Massivholz ist ein Naturprodukt. Wind, Wetter und andere Umwelteinflüsse prägen das Holz während des Wachstums. Verwachsungen, Äste, hellere oder dunklere Stellen, feine Risse sind kein Makel, sondern Qualitätsmerkmale echten Holzes. So gleicht auch kein Möbelstück dem anderen. Unsere Hersteller achten bei der Auswahl der Platten darauf, dass Möbel einer Serie größtmöglich ähnlich aussehen. Es kann dennoch sein, dass es zu leichten Abweichungen kommt. Das liegt bei Massivholzmöbeln im Bereich des Normalen und ist kein Grund zur Beanstandung.

Holz lebt und arbeitet

Massivholz arbeitet bei Änderung der Luftfeuchte. Es nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, je nachdem, wie das Raumklima ist. Ein Merkmal von Massivholz ist daher, dass es sich bei großen Temperatur und Feuchtigkeitsunterschieden verziehen oder unter Umständen sogar reißen kann. Durch die Regulierung des Raumklimas kann zum Teil schon Abhilfe geschaffen werden. Durch das Neujustieren von Schubladen und Türen können zum Teil
Korrekturen vorgenommen werden. Massivholz wird durch Oberflächenbehandlung geschützt. Unsere Hersteller verwenden in der Regel dazu Öle und/oder Wachse auf natürlicher Basis, die das Holz nicht versiegeln, sondern offenporig lassen. UV-Licht kann die Farbgebung des Holzes beeinflussen, daher sollten sowohl Massivholzmöbel als auch Möbel mit Echtholzfurnier nicht direkt grellem Sonnenlicht ausgesetzt sein.

REINIGUNG UND PFLEGE

Möbel mit geölter oder gewachster, also nicht versiegelter Oberfläche, greifen sich sehr angenehm und warm, sind aber naturgemäß etwas empfindlicher als versiegelte Holzoberflächen oder gar Kunststoffe. Diesen Nachteil kompensieren sie durch Reparaturfreundlichkeit. Reinigung, Pflege und kleinere Reparaturen können Sie selbst ausführen. Größere Reparaturen sollten Sie von Fachleuten ausführen lassen. Wir bieten Ihnen diesen Service gerne an.

Heiße Töpfe oder Teller auf Massivholz hinterlassen unschöne Verfärbungen. Sorgen Sie daher immer für einen Untersetzer, bevor Sie heiße Dinge auf dem Tisch oder der Küchenarbeitsplatte abstellen. Entfernen Sie Flecken und Feuchtigkeit immer sofort, besonders Rotwein oder Säfte können Ränder hinterlassen. Für die Pflege reicht es aus, mit einem trockenen oder ganz leicht angefeuchteten Tuch über die Oberfläche zu wischen.

Wasserrückstände immer umgehend mit einem trockenen Tuch nachreiben. Bitte verwenden Sie weder für die Feucht- noch für die Trockenbehandlung Microfasertücher. Diese können die Oberfläche aufrauen und das Holz verliert dadurch seinen Schutz. Eine stärkere Verschmutzung können Sie am besten mit speziellen ph-neutralen Holzpflegeprodukten reinigen, z.B. dem vom Hersteller des Möbels empfohlenen Mittel. Tropfen Sie eine kleine Menge davon auf einen sehr sauberen Haushaltsschwamm, feuchten Sie diesen leicht an und reiben Sie über die verschmutzte Stelle. Bitte keine normalen Haushaltsreiniger verwenden. Anschließend den Seifenschaum mit einem feuchten Lappen abwischen und mit einem weichen Tuch trockenreiben. Es empfiehlt sich, diese Stelle nach dem vollständigen Austrocknen mit Öl oder Öl-Wachs nachzubehandeln. Öl oder Öl-Wachs nicht auf dem Holz „stehen lassen“, d.h. nur dünn auftragen und keine
Pfützen bilden lassen. Verwenden Sie hierfür nur die Produkte, die Ihnen der Hersteller empfiehlt oder mit ausliefert. Nur so können Sie etwaige Farbunterschiede durch verschiedene Zusammensetzungen vermeiden. Stark beanspruchten Flächen wie Esstisch- oder Küchenarbeitsplatte können Sie einmal jährlich eine Pflege mit dem vom Hersteller empfohlenen oder mitgelieferten Öl gönnen, indem sie es sehr sparsam immer parallel zur Maserung des Holzes mit einem weichen Tuch einreiben. Achten Sie darauf, dass sich keine Pfützen bilden und wischen Sie überflüssiges Öl oder Öl-Wachs gleich auf. Zum Schluss sanft abreiben mit einem sauberen weichen Tuch und gut trocknen lassen.

Reparaturen

Stärkere Verschmutzungen oder Gebrauchsspuren, die Sie nicht auf die oben beschriebene Art beheben können, werden durch Anschleifen entfernt. Dazu bieten Ihnen viele Hersteller spezielle Pflege- und Reparatursets an. Mit dem Schleifvlies vorsichtig längs in Holzrichtung (= Richtung der Maserung) reiben und den Schmutz dabei entfernen. Anschließend müssen Sie die obere Schutzschicht nachbehandeln mit den vom Hersteller empfohlenen Mitteln.

Selbst Dellen oder Kratzer lassen sich bearbeiten. Legen Sie ein angefeuchtetes weiches Tuch auf die beschädigte Stelle und setzen Sie einmal kurz ein Bügeleisen, das Sie auf Woll-Temperatur gestellt haben, auf das Tuch. Dadurch
quillt die Stelle auf und die Holzzellen können ihre ursprüngliche Form annehmen. Lassen Sie die Stelle gut durchtrocknen, bevor Sie sie mit einem feinen Schleifpapier in Faserrichtung leicht nachbearbeiten. Sind Sie mit dem Ergebnis noch nicht ganz zufrieden, wiederholen Sie den Vorgang. Am Schluss mit dem vom Hersteller empfohlenen Öl oder Wachs nachbearbeiten, damit der Schutz wiederhergestellt wird. Wenn Sie sichergehen wollen, alles richtig zu machen, überlassen Sie die Pflege einem Fachmann. Wir bieten Ihnen qualifizierten Möbelpflege-Service.

Beschläge justieren

Moderne Scharniere und Beschläge erlauben ein komfortables und geräuscharmes Schließen von Möbeltüren und Schubladen. Dafür ist es wichtig, sie von Zeit zu Zeit neu zu justieren, denn Massivholz arbeitet und Beschläge und Scharniere werden durch den täglichen Gebrauch beansprucht. Das können Sie nach Herstellerangaben selbst durchführen oder von Fachleuten übernehmen lassen. Wir bieten Ihnen diesen Service gerne an. Wenn Sie Ihr neues Möbel selbst aufbauen, dann stellen Sie die Beschläge bei der Montage so ein, dass sie noch Bewegung = Toleranzen erlauben.

Glasflächen pflegen

Viele Massivholzmöbel-Hersteller verwenden mittlerweile lackiertes Glas um Farbakzente zu setzen. Dieses Glas wird auf einer oder beiden Seiten je nach gewünschter Optik mit einer glänzenden und/ oder einer matten Farbschicht
lackiert. Lackiertes Glas ist sehr pflegeleicht und zum Teil auch so beschaffen, dass Fingerabdrücke nicht zu sehen sind. Glatte Glasoberflächen werden einfach mit handelsüblichem mildem Glasreiniger gereinigt, Vorsicht jedoch bei Glasflächen mit Holzrahmen. Den Glasreiniger zum Schutz des Holzes nicht direkt aufsprühen, sondern auf ein weiches Tuch geben. Satiniertes Glas wird nur mit klarem Wasser ohne Glasreiniger oder andere Zusätze gereinigt. Die Hitzebeständigkeit von Glasplatten kann variieren. Ob Sie heiße Gegenstände direkt auf die Glasplatte abstellen können oder ob Sie auf jeden Fall vorher einen Untersetzer unterlegen müssen ist den Herstellerangaben zu entnehmen.